Kennt Ihr das, wenn Ihr große Erwartungen an ein Buch hattet und diese einfach nicht eintreten?
Mit geht es grad mit "Der Wüstenplanet" von Frank Herbert so. Die Story ist in Grundzügen bekannt, immerhin gibt es mehrere Verfilmungen des Stoffes. Auch hab ich in frühester Jugend einen Comic, basierend auf dem Kinofilm mit Kyle McLachlan gelesen. Muss ja ein gutes Buch sein, hab ich gedacht.
Das Buch jedoch, von einen nicht gerade als passionierten Leser bekannten Freund total überschwänglich gelobt, holt mich einfach nicht ab.
Nach etwa einem guten Drittel hab ich immer noch nicht die politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge überrissen, die Dialoge ergeben zum Teil keinen SInn und es langweilt mich immer mehr. Wird noch ein hartes Stück Arbeit, damit durch zu kommen.
Edit, 2.2.2022 Ich bin mit dem Wüstenplaneten durch. Leider wurde es nicht besser. Ich verstehe überhaupt nicht, was an dem ganzen so großartig sein soll. Dem Buch gelingt es so wenig wie dem Film aus den 80ern, die Zusammenhänge und Motive schlüssig zu erklären. Ziemlich absurde Dinge werden einfach als Tatsache hingestellt und nie einleuchtend erklärt und beschrieben. Besonders meine ich damit zum einen die Bene Gesserit. Es wird an vielen Stellen erzählt, dass diese eine besondere Ausbildung erhalten und dadurch besondere Fähigkeiten haben. Warum das aber die Fähigkeit einschließen soll, dass sie Gift umwandeln können in bewustseinserweiternde Substanzen ist ebensowenig in einen Kontext gesetzt wie die Tatsache, dass Paul "Zauberkampffähigkeiten" beherrscht, mit denen die imperialen Elitekämpfer locker-flockig ausgeschaltet werden können. Er bringt das auch scheinbar in kürzester Zeit sämtlichen Wüstenbewohnern bei, sodass diese "Sardaukar"-Elitesoldaten bei jeder Konfrontation mit den Fremen (das Wüstenvolk) total dumm dastehen. Das ist ziemlich unrealistisch, wenn man mich fragt, Spice und harte Lebensbedingungen hin oder her.. Also kurzum, es wird mir zu vieles einfach hingeworfen und nicht erklärt, wohingegen viele Dialoge ausführlich beschrieben werden, ohne dass die Hintergründe dem Leser wirklich in irgendeiner Form weiterhelfen, mit den Charakteren und ihrer Intentionen warm zu werden.
Vielleicht stört mich auch, die religiöse Konnotation, besonders die Vokabeln, die aus dem Islam abgekupfert werden. Dazu noch die orange-katholische Bibel und ein Messias, für den es viele Namen gibt, ohne dass so ganz klar wird, welche Erwartungen dieser nun genau erfüllen soll.
In der Zwischenzeit hab ich mich dann mit ein paar Hörbüchern abgelenkt. In den letzten Monaten sind ein paar neue Folgen von den Hörbuchreihen "Bunburry - Ein Idyll zum Sterben" und der "Hirschgrundkrimis" bei Audible erschienen. In beiden Fällen handelt es sich um sogenannte Cosy-Crime-Serien, die recht kurzweilig sind und sympathische Charaktere besitzen.
Hörbücher sind ja generell eine super Erfindung, da man nebenbei so ein paar Dinge erledigen kann, für die man keine mentale Aufmerksamkeit braucht. Putzen oder stricken zum Beispiel. Dank Smartphone-Apps und Bluetooth-Kopfhörern ist man dabei maximal flexibel.
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